Herr Litfaß…

…mit den wohlklingenden Vornamen Ernst Theodor Amandus, war ein waschechter Berliner, von Beruf Drucker und Verleger. Heute, am 11.02., wäre er 193 Jahre geworden. Weil ich die von ihm ins Leben gerufene Litfaßsäule für einen genialen Werbeträger seiner Zeit halte und wegen meiner nostalgischen Ader, bekommt er hier und heute zum Geburtstag ein TB. 🙂

Als Kind dachte ich immer, der Name der Litfaßsäule kommt irgendwie vom Fass, das wurde damals noch mit eszett geschrieben, was ich mir allerdings unter Lit vorstellte, weiß ich heute auch nicht mehr. :b

Wie kam’s zu den Litfaßsäulen?

Banale Antwort, E.T.A. Litfaß störte der Legende nach das wilde Plakatieren in Berlin. Jeder, der meinte etwas bekannt machen oder bewerben zu müssen, klebte seine Plakate wild und wüst an Mauern und Hauswände. Das geht gar nicht, dachte er und beantragte, die von ihm entworfenen „Annoncier-Säulen“ aufstellen zu dürfen. Nach jahrelangem behördlichem Verfahren wurden ihm 1854 die ersten 150 mit der Auflage, auch die neuesten Nachrichten zu publizieren, genehmigt. Die erste (behördendeutsch) „Anschlagsäule“ wurde am 15.04.1855 an der sogenannten „Ziegenbockswache“ errichtet.
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Litfaß sicherte sich früh das alleinige Recht zur Plakatierung für Berlin und wurde ein reicher Mann. Nach seinem Tod 1874 wurden in ganz Deutschland solche Säulen aufgestellt. Eine Bronze-Litfaß-Säule in der Münzstraße, Berlin-Mitte, erinnert seit 2006 an Litfaß, es ist die Stelle, an der einst seine erste Annonciersäule stand.
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(Foto: Olaf Leonhardt) (Quelle: Google maps)

Überrascht war ich darüber, dass es noch heute 67000 Litfaßsäulen in ganz Deutschland geben soll, allerdings werden nur 17000 zu Werbezwecken genutzt, andere zur Verbreitung von kulturellen Aufführungen und Ausstellungen, viele liegen aber auch einfach brach. Die heutigen sind natürlich sehr modern. So gibt es auch sich nach innen öffnende Säulen, die man Pillar nennt. Im Innenraum sind Terminals oder Telefone installiert. Außerdem werden heute zunehmend Versionen verwendet, bei denen sich der eigentliche Werbeträger unter einer Plexiglasscheibe um die eigene Achse dreht und beleuchtet ist. Mir persönlich gefallen die „Oldies“ aber nach wie vor am allerbesten.

Ja und in einem bin ich mir ganz sicher. :yes:

Hätte unser ALLER LIEBSTER und heutiger Bär des Tages vor 150 Jahren gelebt, er hätte es mit Sicherheit auch auf die Litfaßsäule gebracht.
Knutposter

Kommt alle gesund und gut gelaunt durch den Tag! :wave:

Quellen:
wikipedia-Litfaßsäule
Als Werbung noch Reklame hieß